Es gibt vielfältige Möglichkeiten für Deine Existenzgründung und in den ersten Jahren Deiner Selbsändigkeit Kredite oder auch Eigenkapital zu erhalten. Manche müssen über die Hausbank beantragt werden, andere werden von Mikrofinanz-Kreditinstituten vergeben und weitere Finanzierungsmöglichkeiten werden in Form von Beteiligungen gewährleistet.
Für die meisten Gründer ist es elementar wichtig sich mit dem Thema „Finanzierung“ auseinander zu setzen, da nicht genügend Kapital zur Verfügung steht und Investitionen getätigt werden müssen.
- Wie kannst Du einen Kredit bei der KFW erhalten, wenn Du ohne Kapital gründest?
- Warum ist es so wichtig sich mit dem Thema Finanzierung als Existenzgründer auseinanderzusetzen?
- Was ist bei privaten Krediten zu beachten?
Im Interview mit Gründercoach Joachim Zill werden dieses Fragen beantwortet und viele wichtige Informationen rund ums Thema Finanzierung gegeben.
[youtube id=“k4_6dngLfcs“ mode=“normal“ align=“center“]
Die KFW Gründerkredite StartGeld und Universell im Überblick
Die wohl bekanntesten Kredite für Existenzgründer sind die Gründerkredite der KFW Mittelstandsbank. Die KFW finanziert klein- bis mittelständische Unternehmen auch Existenzgründer. Die Vorteile sind, dass die KFW einen Großteil der Haftung übernimmt und dass die Darlehen zu niedrigen Zinsen zu haben sind. Da die KFW keine Geschäftsstellen hat, muss man diese Kredite immer über die Hausbank beantragen.
Bis zu 100.000 EUR kannst Du als Gründer über das KFW Startgeld erhalten. Beim Gründerkredit Universell erhälst Du bis zu 10 Mio. EUR. Mit beiden Förderprogrammen kannst Du Investitions- und Betriebsmittel finanzieren. Was bedeutet das?
Zu den Betriebsmitteln, die bis zu 30.000 EUR finanziert werden, zählen neben den liquiden Mitteln beispielsweise auch Personalkosten, Mieten, Aufwendungen für Marketingmaßnahmen und Beraterkosten.
Hier noch die wichtigsten Informationen kurz zusammengefasst:
- bis zu 100.000 EUR
- ab 2,58 % effektiver Jahreszins (Stand 9.6.2014)
- Finanzierung nahezu aller Vorhaben in vollem Umfang
- kein Eigenkapitalanteil notwendig
- leichter Zugang zum Kredit durch 80 % Haftungsfreistellung Ihrer Bank
- auch vorläufig im Nebenerwerb
- bis zu 10 Mio. EUR
- ab 1,00 % effektiver Jahreszins (Stand: 9.6.2014)
- Finanzierung nahezu aller Vorhaben in vollem Umfang
- für Unternehmen und Unternehmer, die maximal 3 Jahre am Markt sind
- bis zu 20 Jahre Laufzeit, bis zu 3 tilgungsfreie Anlaufjahre
- auch vorläufig im Nebenerwerb
Manche Hausbanken arbeiten mit anderen Kooperationspartnern zusammen, dann werden die Kredite nicht über die KFW beantragt, sondern beispielsweise über die Förderbanken der Bundesländer. Diese haben meistens ähnlich Programme und Anforderungen wie die KFW. Nähere Informationen kannst Du bei Deiner Hausbank einholen oder bei einem Gründungsberater in Deiner Nähe.
Mikrofinanzkredite als Alternative zur Hausbank
Bei einem Mikrofinanzkredit (auch als Mikrokredit bekannt) handelt es sich um Kleinstbetragsdarlehen, die nicht über die Hausbank finanziert werden. Gründe dafür könnten ein negativer Schufa-Eintrag sein oder ein zu geringes Kreditvolumen, das unattraktiv für Banken ist.
Der Vorteil des Mikrofinanzkredites ist, dass hier keine banküblichen Sicherheiten verlangt werden. Das bedeutet, dass selbst eine Bürgschaft von der Großmutter, die genügend Rente bezieht oder die Jazzgitarre vom Sohn als emotionaler Anreiz akzeptiert werden können.
Nachteile sind, dass hohe Zinsen von über 8% anfallen und die Darlehen meist kurze Laufzeiten haben. Außerdem musst Du regelmäßig nachweisen, dass Dein Unternehmen tragfähig und liquide ist. Dafür brauchst Du einen Unternehmens- oder Existenzgründerberater, was wiederum Kosten verursacht.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es in den meisten Fällen besser ist andere Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen.